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ACAB? Mehr als fraglich. ZAPisten mit befreundeten Sicherheitskräften, für deren Waffen die Hardcoreszene früher Geld gesammelt hat. Viva AK 47! So stand es an jeder Wand in Soweto. Heute liegt die damals von der Hardcoreszene mitfinanzierte Waffe des Widerstands in der Hand des freundlichen Schutzmanns.
Johannesburg gehört nach wie vor zu den gefährlichsten Orten der Welt. In den Katakomben unter der Fußgängerbrücke, vor dem größten Krankenhaus Afrikas, herrscht eine apokalyptische Atmosphäre. Sich in dem Wirrwarr von Straßenküchen, Läden, Ständen und vor allem den unbeschilderten Minitaxis zurecht zu finden, ist absolut unmöglich. Die zum Teil fehlenden Kanalisationsabdeckungen machen das schnelle Fortbewegen zu einem lebensgefährlichen Hindernislauf. Die Bevölkerung und das Treiben auf den Straßen hat sich gefühlt verzehnfacht. Ohne wirklich gut vernetzte einheimische Homies ist die Überlebensrate für Weißbrote innerhalb von 24 Stunden an den Hotspots vermutlich gleich null. Die Dimensionen von Johannesburg und Soweto im speziellen sind einfach unfassbar. Alleine Soweto mit einer Ausdehnung von 260 Quadratkilometer und laut unserer Freundin mit mittlerweile 3 Millionen Einwohnern, davon viele nicht registrierte Flüchtlinge aus dem Norden, auf Fotos nicht darstellbar. Mit dem ausgedehnten teils 8 oder 10 spurigen vollgestopften Straßennetz und den Wellblechsiedlungen dazwischen. eine utopische Mischung aus L.A. und den Slums von Nigeria. Daneben gibt es in Soweto selbst gut situierte an amerikanische Suburbs erinnernde Gebiete. Totale Luxustempel und Vergnügungszonen in anderen Teilen der Stadt. Der stattlich zementierte Rassismus existiert nicht mehr, trotzdem ist das Land gespalten wie eh und je. Entweder man begibt sich nicht nur aufgrund seiner Hautfarbe in lebensgefährliche Dangerseeker Zonen oder man lebt hinter Mauern, Stacheldraht, Starkstrom und Kameragesichert gut bewaffnet in seinen eigenen Gated Communities. 1993 konnte der versuchte Raubüberfall auf der Brücke mit angespitzten Fahrradspeichen durch eine Kindergang noch mit Hilfe von ANC Aktivistin abgewehrt werden. 2023 wurden die neugierigen Whities unauffällig professionell von südafrikanischen Sicherheitskräften gegen direkte Attacken abgeschirmt. Die Kriminalität macht keinen Unterschied zwischen den Hautfarben. Der ANC ist zwar an der Macht, die enormen Armutsprobleme haben sich jedoch nicht gelöst. Auf die Flüchtlingströmen aus dem Norden wir zum Teil mit rassistischen Gewalttaten reagiert.
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